
Wir interessieren uns besonders für Baumeisters Malmaterialien: Welche Malfarben, Firnisse und Grundierungswerkstoffe hat er verwendet? Welche Eigenschaften hatten diese neuen Materialien, warum hat er sie eingesetzt, und wofür waren sie besonders gut geeignet?

Historische Tuben-Ölfarben im RED / LUKAS Archiv
© LUKAS.
Foto: Elia Schmid
Was verbirgt sich beispielsweise hinter Produktnamen wie „Spezialweiß“ oder „Spezialschwarz“ und können wir sie auf seinen Gemälden wiederfinden?

Foto: Elia Schmid
Außerdem wollen wir herausfinden, ob seine maltechnischen Experimente bei Kurt Herberts in Wuppertal erfolgreich waren: Konnten sich die Materialien, die er dort testete, auch nach dem Ende des Krieges als neue, innovative Werkstoffe in seiner Kunst etablieren? Oder waren sie für ihn nur ein temporärer – und vielleicht auch minderwertiger – Ersatz für traditionelle Werkstoffe, die er nach dem Krieg schnell wieder aufgegeben hat?
Als Restaurator*innen fragen wir uns natürlich auch, wie wir seine Gemälde am besten erhalten können: Brauchen wir vielleicht auch dafür neue Ideen? Sind sie eventuell besonders fragil oder lichtempfindlich? Was müssen wir bei der Lagerung beachten? Wie wirken sich große Mengen von Weichmachern in Baumeisters Malschichten auf ihre langfristige Erhaltung und mögliche Restaurierungsmaßnahmen aus?

Willi Baumeister: Verworfenes Gemälde mit ausgeprägtem Craquelé (Fragment), ca. 1938–42, 51,6 x 36,2 cm, Willi Baumeister Stiftung Inv. Nr. V_014a.
Foto: Elia Schmid